Der Start? Ein Albtraum. Im hinteren Feld eingereiht, dichtes Gedränge, kaum Raum zum Atmen – und dann der erste Rückschlag: ein Sturz, der nicht nur Zeit, sondern auch wertvolle Energie kostete. Doch Aufgeben war keine Option. Jonathan rappelte sich auf, kämpfte sich zurück. Am ersten Anstieg wurde schnell klar: Dieses Rennen würde kein Spaziergang werden. Die Tagesfavoriten zogen das Tempo gnadenlos an – ein Angriff, dem Jonathan bei den widrigen Bedingungen nichts entgegensetzen konnte. Er musste reißen lassen und seinen eigenen Rhythmus finden, wohlwissend, dass heute Durchhalten mehr zählte als dranbleiben. Die eisige Kälte biss sich in Muskeln und Moral, die Beine fühlten sich an wie Blei. Jeder Tritt ins Pedal war ein kleiner Sieg über den eigenen Körper. Auf den nassen, rutschigen Abfahrten wählte er die sichere Linie, das Risiko zu stürzen war allgegenwärtig. In der Ebene formierte sich eine größere Gruppe – doch das Tempo war zu niedrig, wertvolle Minuten verstrichen und die vordere Gruppe gewann immer mehr an Vorsprung.
Am Hauptanstieg mobilisierte Jonathan noch einmal alles, was in ihm steckte. Er setzte sich ab, kämpfte um jede Sekunde. Doch der Körper begann zu streiken. Trinken? Kaum noch möglich. Energiezufuhr? Ein Kraftakt. Die Kälte hatte längst nicht nur Muskeln, sondern auch den Geist im Griff.
Und dann – der psychologische Tiefpunkt. Auf der langen Abfahrt: Die Kälte war kaum mehr auszuhalten, das Zittern unkontrollierbar, die Motivation am Zerreißen. Noch fünf Kilometer bis ins Ziel. Doch in einer glitschigen Kurve passierte es: Das Vorderrad rutschte weg, Jonathan stürzte schwer. Spätere Diagnose der Uniklinik: Schlüsselbeinbruch!
Zuschauer eilten sofort zu Hilfe, versorgten ihn und brachten ihn sicher in den Zielbereich. Das Rennen war vorbei – aber der Respekt, den Jonathan sich erkämpfte, war grenzenlos. Sein Mut, sich unter diesen Umständen der Strecke zu stellen, seine Entschlossenheit und sein Durchhaltevermögen – all das macht ihn zu einem Vorbild für das gesamte Team. Nicht das Ziel macht einen Sieger aus, sondern der Wille, alles zu geben.
Wir wünschen Jonathan eine schnelle und vollständige Genesung. Und wir wissen: Er wird zurückkommen – stärker, fokussierter, bereit für das nächste Kapitel.

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